Points of Displacement
27.11.2024 — 18:00 Uhr
Eine interaktive Zeichenperformance im Rahmen der Ausstellung LIVING IN A BOX, Saarländischen Künstlerbund & friends
Wir freuen uns auf eine weitere interaktive Zeichenperformance, diesmal im Saarländischen Künstlerhaus. Der Saarländische Künstlerbund veranstaltet die Zeichenperformance in der Reihe LIVING IN A BOX.
Das Projekt ist „flüchtig“, performativ und experimentell. Kommt vorbei, mit oder ohne Kamera, und taucht ein in das Experimentierfeld aus flüchtiger Zeichnung und Fotografie.
Bringt eure Kameras und ein Stativ mit, am 27.11.24, 18 Uhr.
We are looking forward to another interactive drawing performance, this time at the Saarländisches Künstlerhaus. The Saarländische Künstlerbund is organising the drawing performance as part of the ‘Living in a Box’ series.
The project is ‘ephemeral’, performative and experimental. Come along, with or without a camera, and immerse yourself in the experimental field of ephemeral drawing and photography.
Bring your cameras and a tripod on 27.11.24, 6 pm.
Saarländisches Künstlerhaus
Karlstraße 1
66111 Saarbrücken
https://saarlaendischer-kuenstlerbund.de
https://kuenstlerhaus-saar.de
„Die Linie ist ein Punkt, der spazieren geht“, stellte Paul Klee seinerzeit fest. Klaus Maßem macht sich heute dessen Beobachtung in „Points of Displacement“ zu eigen und zu seinem zeichnerischen Prinzip. Der Künstler bedient sich dabei vollkommen anderer als der traditionellen Zeichenmaterialien: Sein Stift ist der Laser, seine Tinte das Licht, sein Zeichengrund der Raum und sein Fixativ das Foto.
In seinen Performances lässt Klaus Maßem mit dem Laserpointer Lichtpunkte über Wände oder Projektionsflächen tanzen, die er in der Bewegung gedanklich zu Motiven verbindet. Sichtbar sind sie unterdessen nicht, sichtbar sind ausschließlich Punkte. Erst fotografisch belichtet über die Zeit entsteht das Werk, das eine immaterielle Lichtzeichnung ist.
Klaus Maßem hinterfragt die Existenz von Zeichnung und stellt auch die Frage nach Original und Autorenschaft. Der Künstler bedient sich nämlich nicht nur außergewöhnlicher Zeichenmittel, sondern er bedient sich der Anwesenden als Gestaltungsgehilfen. Regelmäßig lädt Klaus Maßem sein Publikum ein, aktiv an der Werkgestaltung mitzuwirken. Akteur mit dem Lichtstift ist zwar er selbst, der Künstler, doch das finale Werk manifestiert sich in der Fotokamera der Anwesenden. Der Künstler zeichnet, die Fotografierenden entscheiden. Sie entscheiden darüber, welchen räumlichen und welchen zeitlichen Ausschnitt sie wählen oder ob sie überhaupt einen Ausschnitt wählen. Künstler und Fotograf erschaffen das Werk gemeinsam. In der Konsequenz verkehrt sich auch die Reihenfolge der Bildbetrachtung, sieht doch üblicherweise der Künstler sein Werk vor dem Publikum.
Durch den Faktor Zeit wird eine Sequenzierung der Zeichnung, d. h. die zeitliche Fragmentierung, möglich. Ausschnitt und Detail einer Zeichnung werden neu definiert. In Abhängigkeit von Praktik und Finesse der Fotografierenden entstehen nun individuelle und höchst unterschiedliche Aufnahmen ein und derselben Zeichnung. Jede dieser Aufnahmen ist ein Original. Die Fotografierenden sind Autor.
Text: Marion Cziba / Klaus Maßem